Laut Unternehmensberater Gerald Zmuegg soll die Beantragung der Hilfsgelder die Unternehmen in Summe 2,4 Milliarden Euro gekostet haben.
Ab März starten zwei U-Ausschüsse von Rot-Blau und der ÖVP, die sich auch den Corona-Hilfen für Unternehmen widmen. Die Abwicklung der Hilfen über die Covid-Finanzierungsagentur (COFAG) verlief holprig: Die EU-Kommission erklärte zwei Verordnungen des Finanzministeriums für rechtswidrig, der Verfassungsgerichtshof das Konstrukt der COFAG für teils verfassungswidrig.
Nach wie vor sind nicht sämtliche Hilfsgelder ausbezahlt. In den vergangenen 18 Monaten habe sein Team rund 2.300 Unternehmen bei der Reklamation von COFAG-Hilfsgeldern begleitet, sagt Unternehmensberater Gerald Zmuegg vom Finanzombudsteam zum KURIER. Reklamationsgründe: zu geringe Auszahlungsbeträge, Nichtauszahlungen wegen EU-widriger Richtlinien und Verzögerungen.
1.800 Euro pro Antrag
Da im zeitlichen Verlauf mehrere Hilfsinstrumente zur Verfügung standen, mussten auch mehrere Anträge gestellt werden. Das sei ineffizient, komplex und für die Betriebe ohne Steuerberater nicht zu bewältigen gewesen, moniert Zmuegg: „Im Durchschnitt mussten bei den begleiteten Unternehmen 1.800 Euro pro Antrag für die Beantragung durch den Steuerberater bezahlt werden.“
Lauft COFAG-Homepage haben bisher 237.000 Betriebe mehr als 1,3 Millionen Anträge gestellt. Bei durchschnittlichen Kosten von 1.800 Euro pro Antrag, mussten die Betriebe demnach 2,4 Milliarden Euro ausgeben, um insgesamt 15,1 Milliarden Euro an Hilfszahlungen zu erhalten.